Bildungssystem



Es fühlt sich generell lustig an, einzusehen, dass nicht viel besonderes an der eigenen Lebzeit ist. Oft fühlt es sich für mich so an, als ob die heutigen Probleme der Gesellschaft spannend, neu und mit leidenschaftlichen Optimismus zu lösen wären. Gerade dann ist es sehr amüsant ältere Leute aus ihrer Jugend die gleichen Ansichten erzählt zu bekommen, die einen selbst momentan treiben und es weniger ein zu lösendes Problem wäre, was man gerade betrachtet, als viel mehr ein menschlich-gesellschaftlicher Zustand.

Für mich zeigt sich das oft am Bildungssystem. Für mich das Rückgrat der funktionierenden Demokratie, das versucht die ungleichen Startbedingungen der soziökonomischen Hintergründe seiner Durchläufer auf ein vergleichbares Niveau zu fördern, um gesellschaftsfähigere Menschen zu produzieren. Mir scheint es arg demokratiegefährdend, dass zu wenig Mittel im Bildungssystem stecken, der Beruf des Lehrers zu wenig gesellschaftliches Ansehen erfährt und der Beruf von vielen unpassionierten Leuten ergriffen wird, die keine Lebenserfahrung außer etwas Schule und Lehramtsvorlesungen erlebt haben.

Einerseits sehe ich nichts Wichtigeres zum Erhalt einer diskursfähigen Gesellschaft als die Rückinvestierung in die kommende Generation, weshalb ich die Berufe in jeglicher Phase der Erziehung für so gesellschaftsstützend halte. Andererseits sollte die Schule viele Bereiche der alltäglichen Bildung vermitteln, wobei sie in der Breite heutzutage aus meiner Sicht versagt. Versagt darin, keinen Bezug zur realen Welt herzustellen und Menschen in einem künstlich benoteten System heranwachsen zu lassen.

Das Bildungssystem, als eine schlechte Distopie

Irgendwo klingt es wie ein schlechter Sci-Fi-Roman für mich, dass Leute die ersten 18. Jahre ihres Lebens vorrangig an den Zwischenschritten ihrer Papierniederschriften bewertet werden, was großen Einfluss auf ihre Persönlichkeit, ihr Selbstbewusstsein und Lebenschancen haben wird.

Anstelle eine Perspektive aufzubauen. Zu zeigen: "Das ist die Welt in der wir Leben, das haben Menschen alles erreicht und du kannst daran teilhaben und zu allem beisteuern", wird alles auf die Notwendigkeit durch den Lehrplan runtergebrochen und einem leicht lieblos, weiß auf grün an die Tafel gezeichnet, die nach dem Verlassen der Schule nur noch als Werbefläche in der Gastronomie im Leben der Schüler vorkommen wird.

Ich denke die gesellschaftlichen Veränderungen sollten sich nicht nur in Schülern die mit 8 Jahren dauerverbunden mit dem Internet sind äußern, sondern auch die Schule verändern. Doch die Schule trotz allen progressivem, bleibt bei sturem Paucken und Obrigkeitsgehorsam, anstatt mehr Fokus auf Projektarbeit, Selbstständigkeit und Kreativität zu setzen. Und dazu habe ich auch nur wenig Hoffnung, dass bis auf Ausnahmen daran viel ändert. In einem rückgekoppeltem System, indem unprogrssive Lehrkräfte ein unprogressives System erhalten scheinen mir die Hände der Änderung zu still, in einem Bildungssysten, das zwar funktioniert, aber aus meiner Sicht als Motorteilzulieferer der Gesellschaft für viele sich zuspitzende Probleme der Gesellschaft mitverantwortlich ist.

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Ich bin Paul, lebend in Dresden und sich beschäftigend mit Technik, Sprachen, der Gesellschaft und deren Spielen. Dies ist ein Ort, an dem einiger Gedankenmüll abgeladen wird. Alles ist immmer im Aufbau, also ein bisschen Geduld ^^